Die gesetzlichen Leistungen bei Erwerbsminderung betragen im in Deutschland durchschnittlich gerade einmal 835 EUR (2019) im Monat – viel zu wenig, um einen gewohnten Lebensstandard zu halten! Finanzielle Folgen eines Verlustes der Arbeitskraft müssen daher privat zusätzlich abgefedert werden. Als Fachleute empfehlen wir, rund 3/4 des jetzigen Nettoeinkommens als Versicherungssumme für eine private Zusatzabsicherung zu wählen.
Bei der verbreiteten Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es das Problem einer umfangreichen Gesundheitsprüfung, welche viele nicht bestehen. Darüber hinaus ist diese Police für körperlich Tätige oft sehr teuer. Für diese Fälle gibt es daneben auch noch weitere Absicherungsmöglichkeiten, die als alternative Arbeitskraftabsicherungen zusammengefasst werden können. Sie unterscheiden sich deutlich in Funktion, Preis und Absicherungsniveau.
Was ist eine Grundfähigkeitsversicherung?
Diese Versicherung leistet, wenn bestimmt körperliche oder geistige Fähigkeiten verloren gehen, z.B.:
- Hände gebrauchen
- Hören
- Sehen
- Sprechen
- Gehen
- Treppen steigen
- Arme bewegen
- Stehen
- Knieen
- Bücken
- Heben
- Tragen
- psychische Leistungsfähigkeit
- Handynutzung
- Fahren eines Autos
Bei einer oder mehreren deutlichen Einschränkungen (zur Einschätzung gibt es ein Punktesystem) wird eine Rente geleistet, die den Lebensunterhalt absichert. Einige Anbieter ergänzen den Schutz durch Bausteine für Pflegefall oder schwere Krankheiten, was durchaus sinnvoll ist. Bei der Antragstellung ist die gesundheitliche Prüfung nicht sehr umfangreich, somit ist der Versicherungsschutz auch für viele gesundheitlich Vorbelastete zu erreichen. Diese preiswerte Absicherung ist für jeden, also auch für körperlich Tätige bezahlbar. Da diese Versicherung unabhängig von der beruflichen Tätigkeit leistet, ist sie auch für Selbstständige und Unternehmer interessant.
Zu beachten sind bei der Auswahl eines Versicherers u.a. eine Reihe Vertragsklauseln, bei denen sich die Anbieter unterscheiden:
- Prognosezeiträume 6, 12 oder 36 Monate
- Rückwirkende Leistungen nach 6, 12 oder 36 Monaten
- Einhaltung von Meldefristen
- Meldepflichten bei Verbesserung der Gesundheit oder Neuerteilung der Fahrerlaubnis
- zeitlich befristetes Anerkenntnis oder Verzicht darauf
- vorhandene Infektionsklausel
- Verlängerungsoption
- Pflegeoption ohne Gesundheitsprüfung
- klare Definition der Leistungsauslöser
- Angebot einer Beitrag-und Leistungsdynamik
Wie immer gilt auch hier, dass einige Klauseln erheblich zum Nachteil des Verbrauchers ausgelegt werden können. Bei anderen Klauseln wiederum ist es wichtig, dass sie enthalten sind. Lassen Sie sich beraten !
Was ist eine Multi-Risk-Police?
Eine Multi-Risk-Police, kurz Multi-Rente oder auch funktionelle Invaliditätsabsicherung ist eine Grundabsicherung, welche gleich mehrere Risiken in einem Vertrag versichert:
- schwere Unfälle
- schwere Krankheit
- Schädigung innerer Organe
- Verlust von Grundfähigkeiten
- Pflegefall
- Todesfall (optional)
Beim Eintritt eines versicherten Ereignisses leistet die Versicherung eine lebenslange Rentenzahlung, ergänzt um eine kleinere Sofortzahlung zu Beginn. Zu beachten ist dabei, dass die versicherten Risiken im Vergleich zu den Einzelpolicen eingeschränkt abgesichert sind und dass teilweise nur deutlich schwerere Fälle versichert sind . Damit ist die Police jedoch eine bezahlbare alternative Arbeitskraftabsicherung. Allerdings unterscheiden sich die Anbieter sehr deutlich in den Vertragsbedingungen, so das hier unbedingt verglichen werden muss. So steigt z.B. bei einigen Anbieter der Monatsbeitrag mit steigendem Alter an. Wenn Sie das nicht wünschen – fragen Sie uns ganz einfach!